Wird Italien interessant für deutsche Anleger?
Mib, der Aktienindex der Mailänder Börse, führt die 40 wichtigsten italienischen Aktien. Momentan steht er so gut da wie lange nicht mehr, nämlich um 23 % höher als noch zur gleichen Zeit im Vorjahr.
Zum Vergleich: der DAX ist in der gleichen Zeit sogar um 27 % gestiegen – in der letzten Woche hielten sich beide etwa die Waage mit einer Steigerung von fast 4 %.
Verloren haben dagegen in den letzten Wochen die Indizes von China und Brasilien. Bei letzterem gab es einen Einbruch von 17 % .
In Euroland geht der Weg nach oben – innerhalb des letzten Quartals wächst die Wirtschaft sogar rasanter als erwartet. Die fünf größten europäischen Volkswirtschaften sind erstmals wieder zeitgleich gewachsen. Das gab es schon seit dem ersten Quartal 2011 nicht mehr. Italien hat im letzten Quartal 13 die Rezession hinter sich gelassen. Eine Bestätigung für die, die ihr Geld in jüngster Vergangenheit aus den Schwellenländern abgezogen haben, um es ins Euroland umzulenken.
Während der DAX auf Rekordjagd ist, kann der italienische Mib noch nicht von Höchstständen sprechen. Derzeit liegt er bei 20.400 Punkten – das ist nicht einmal die Hälfte dessen, was im Jahr 2007 möglich war. Im Frühjahr 2000 stand der Mib sogar kurzzeitig bei 50.000 Punkten – wann dies wieder erreicht werden kann, möchte niemand vorhersagen.
Fraglich ist für viele Anleger, ob auch die Papiere der Banken von der Erholung profitieren. Einige erklären die Krise für beendet und sprechen von einer Erholung bei den Banken. In Deutschland folgte die Commerzbank in der letzten Woche diesem Trend. Einige Experten halten die Chancen für zu gering bewertet. Allerdings sollte man auch an die alte Weisheit denken, dass die Lust der Anleger auf Bankaktien meist an schlechte Nachrichten für Steuerzahler gekoppelt sind.
Insgesamt hört man aber von fast allen Banken, dass das Geschäft nicht gut laufe. Das liegt vor allem daran, dass viele Unternehmer keine Kredite aufnehmen, weil sie nicht investieren. Und die Gelder, die von privaten Kunden angelegt werden, bringen auch bei der Wiederanlage durch die Bank keine großen Gewinne. Denn nicht nur die Zinsen sind niedrig, die die Bank ihren Anlegern zahlt, sondern auch die, die sie selbst bekommt.
Bildquelle: © Gerd Altmann / PIXELIO
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