Unternehmensnachrichten: Fachkräftemangel führt zu Run auf Azubis

Seit langer Zeit schon wird vor einem Fachkräftemangel gewarnt und nun müssen sich die Betriebe etwas einfallen lassen, wenn sie gute Azubis haben wollen. Leider gibt es immer größere Probleme mit den Absolventen der Regelschule, die oft massive Probleme mit lesen, schreiben und rechnen haben. Daher möchte so mancher Handwerker und auch viele mittelständische Unternehmen lieber einen Abiturienten haben. Doch meist haben die 12. Klasse absolviert, weil sie studieren möchten.

Die neue Methode: das Werben um Studienabbrecher. Wer aus einer Hochschulausbildung aussteigt, wird direkt von Handwerksbetrieben abgeworben. Vorteil für die jungen Leute: Leistungen im Studium führen nicht nur zu einem besseren Allgemeinwissen, sondern werden teilweise durch verkürzte Lehrzeiten oder bei Meisterprüfungen angerechnet.

Unternehmen zahlen gut, damit sie Azubis bekommen

Unternehmen zahlen gut, damit sie Azubis bekommen

Das Handwerk möchte so denjenigen eine zweite Chance geben, die sich um eine gute Ausbildung bemühten, aber mit der Theorie an der Hochschule nicht so ganz glücklich sind. Wie jetzt bekannt wurde, werden in den nächsten 10 Jahren für rund 200.000 Handwerksunternehmen Nachfolger gesucht. Hier werden geschickte Hände und innovative Köpfe gebraucht. Das Potenzial für Führungskarrieren ist immens.

Auch in großen Unternehmen versucht man, den Nachwuchs zu locken: immer mehr Arbeitgeber versprechen Autos für den besten Lehrling, Auslandsaufenthalte oder mehr Geld. Wie Experten berechneten, ist im vergangenen Jahr die Zahl neuer Ausbildungsverträge auf einen historischen Tiefststand gefallen. Vor allem im Osten des Landes, wo es um den Geburtenknick nach der Wende geht, sind gute Azubis Mangelware. Zwar sinkt die Zahl der Schulabgänger bundesweit, doch auch immer mehr junge Leute wollen studieren – oft nur aus Mangel in Ideen, was sie werden wollen. Mit dem Studium ist unter Umständen die Entscheidung noch eine Weile aufgeschoben. Das größte Problem aber ist, dass das Niveau der Schulabgänger, die nicht studieren wollen, seit Jahren sinkt.

Zwar bemüht sich auch die Agentur für Arbeit darum, freie Stellen und nicht vermittelte Jugendliche zusammenzubringen, doch 70 % der Vorstellungsgespräche fielen im letzten Jahr aus, weil die potenziellen Azubis gar nicht erst erschienen sind. Die Erziehung scheint in Elternhäusern wie Schulen an Qualität extrem nachzulassen.

Bildquelle: © M.Fröhlich / PIXELIO
Bildquelle: © Uwe Schlick / PIXELIO

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