Ganz ohne professionelle Hilfe zum erfolgreichen Depot
Wieder einmal ist Deutschland bei einer Umfrage Spitze: und zwar wenn es darum geht, die Ahnungslosesten zu küren, was die Finanzen angeht.
So kommt es, dass die Banken ihren Kunden so einiges erzählen, aber auch so einiges verschweigen können. Doch seit der Finanzkrise sind einige Anleger hellhörig geworden, und seither hat man nicht mehr so leichtes Spiel mit ihnen. Doch die Unsicherheit, die die Kunden erfasst, führt oft zu falschen Schlüssen: sie lassen ihr Geld auf Tagesgeld-oder Festgeldkonten zu lächerlichen Zinsen liegen, oder sogar auf dem Girokonto, ganz ohne Einnahme.
Die Alternative: ein Depot bei einer Direktbank. Damit entgeht man den „guten“ Hinweisen der Bankberater und sowohl das Depot als auch die Orderpreise für die Produkte sind kostenlos oder sehr preiswert. Besonders wer zum ersten Mal ein Depot aufbaut, sollte dabei einige Tipps berücksichtigen: vor allem die breite Risikostreuung. Bewährt sind feste Anteile für die verschiedenen Sparten. Aktien und Anleihen sollten mit je 30 % ins Depot und 25 % Gold sowie 15 % Tagesgeld. Mit dieser Aufteilung erreicht man stabile und sogar hohe Erträge, wenn man die Papiere von den richtigen Unternehmen gekauft hat. Nimmt man die letzten rund 10 Jahre als Grundlage, so hätte diese Mischung eine Rendite zwischen 3,9 und 8,6 % ergeben. Nicht schlecht in Zeiten, in denen man es kaum schafft, die Inflation auszugleichen.
Ein weiterer Tipp: jedes Jahr einmal das Depot überprüfen, und die alten Anteile wieder herstellen. Langfristig zahlt es sich mit einem Depot immer aus, gegen den Herdentrieb der Anleger zu agieren. Auch Gold entwickelt sich meist entgegen der Aktien, sodass eine Zusammenstellung der beiden Anlageformen im Depot immer dazu führt, dass eines das andere ausgleichen kann.
Und noch etwas ist ganz wichtig: Geduld. Wer hektisch ver-und ankauft, hat selten langfristig etwas davon. Kaum stehen die Aktien mal schlecht da, werden sie von deutschen Anlegern aus den Depots geworfen. Doch das ist nicht ratsam. Auf lange Sicht erholen sich diese Anlageformen immer wieder. Das ist auch der Punkt, warum die Risikostreuung unter den Aktien so wichtig ist: je mehr Branchen im Depot vertreten sind, um so geringer die Chance, dass Probleme sich auf das gesamte Depot ausweiten.
Wer weniger risikofreudig ist, kann sich mit Indexfonds eine gute Grundlage schaffen. Die sogenannten ETFs folgen in der Werteentwicklung einem bestimmten Index, wie beispielsweise dem DAX. So wird das Risiko eines einzelnen Wertes umgangen. Achten Anleger auf niedrige Kosten, sind solche Investmentfonds für die meisten ideal. Die ETFs sind auch für all jene geeignet, die auf Raten sparen, und nicht einen größeren Betrag mit einem Mal in das Depot bringen. Die meisten (Direkt-)Banken belohnen das regelmäßige Sparen mit geringen Kosten.
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