Vereinfacht ausgedrückt bezeichnet das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) den Zeitraum, innerhalb dessen sich durch die Kursgewinne der Kaufpreis der Aktie amortisiert hat. Deshalb ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auch die gebräuchlichste Form der Aktienbewertung. Allerdings ist die Anwendung kompliziert. Natürlich können Kursgewinne nicht einfach auf die Zukunft projiziert werden.
Schwankungen in der Konjunktur, aber auch Veränderungen im Verbraucherverhalten, der Zinsentwicklung oder des Wettbewerbs nehmen Einfluss auf die Kursentwicklung von Wertpapieren. Häufig führen auch politische Entscheidungen oder bestimmte Wetterfaktoren eine erhebliche Rolle.
Außerdem müssen bei der Ermittlung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) einmalige Erträge oder Aufwendungen ebenso unberücksichtigt bleiben wie vorübergehende Schwankungen bei der Besteuerung. Zeigt sich die Schätzung unsicher, sollten Risikoabschläge vorgenommen werden, bevor das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einer Aktie ermittelt wird. Für Anleger ist es wichtig zu wissen, dass das KGV nur die aktuelle betriebswirtschaftliche Situation eines Unternehmens bewerten kann. Nicht berücksichtigt werden Investitionen, die zwar eine bessere Zukunftsprognose erlauben, aber im aktuellen Bewertungsverfahren den Gewinn mindern.